Die soziale Nachhaltigkeit beschäftigt sich vor allem mit der Generationengerechtigkeit. Das bedeutet, dass jetzige Generationen die vorhandenen Ressourcen der Erde nicht so nutzen, dass nachfolgenden Generationen nichts mehr bleibt und die jetzige Gesellschaft in all ihrem Tun den Blick nicht nur auf ihre eigenen Zeit richtet, sondern auf Auswirkungen in der Zukunft achtet. Politische Entscheidungen, die im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit getroffen werden beinhalten also nicht nur das Optimum für die jetzige Gesellschaft, sondern sie müssen vor allem in Hinsicht auf zukünftige Generationen getroffen werden.
Ein bekanntes Problem sind hier die Abfälle aus den Atomkraftwerken. Bis heute weiß niemand, wo die Abfälle sicher gelagert werden können und wir schieben das Problem mit Zwischenlagern immer weiter vor uns her. Diese Vorgehensweise ist nicht sozial nachhaltig, doch das Problem ist entstanden und muss irgendwann endgültig gelöst werden. Soziale Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, dass die Grundlagen der menschlichen Lebenshaltung zukünftig erhalten bleiben und damit die Generationen nach uns ebenfalls noch Rohstoffe nutzen können. Soziale Nachhaltigkeit beschäftigt sich auch mit den Themen Armut, Entwicklung und Partizipation. Damit ist gemeint, dass wir uns bereits heute damit beschäftigen müssen, welche Entwicklungen für nachfolgende Generationen positive Auswirkungen haben und daher politische Entscheidungen treffen sollten, die eine Verschärfung der momentanen Lage verhindern.
Es ist zudem auch klar, dass soziale Nachhaltigkeit kein vorrübergehendes Thema ist und wir uns täglich damit auseinander setzen müssen, doch es gibt keine festen Vorgehensweisen, an die wir uns halten könnten. Es gibt verschiedene Strategien, die helfen sollen, dass nachfolgende Generationen in einer lebenswerten Umwelt existieren können. Die Effizienzstrategie versucht durch technische Entwicklungen Veränderungen herbeizuführen und die Suffizienz-Strategie versucht soziale Nachhaltigkeit eher durch veränderte Lebensweisen zu erreichen. An diesen beiden sehr gegensätzlichen Strategien kann man sehen, dass das Erreichen des Ziels nicht durch Einzelmaßnahmen möglich ist und auch nicht ein bestimmter Zeitpunkt erreicht werden kann, an dem soziale Nachhaltigkeit abgeschlossen ist, sondern dass es sich hier um laufende Prozesse handelt.